Yang Lu Chan
Als Yang Lu Chan, ein Apothekergehilfe in Yongnian, mitbekam wie einer der Geschäftspartner der Apotheke mit Leichtigkeit mit ein paar Dieben fertigwurde, war sein Interesse an dessen Kampfkunst geweckt. Er selbst hatte schon ein wenig Erfahrung im Chang Chuan (einem externen Kung Fu Stil), aber diese unbekannte Kampfkunst schien so mühelos zu sein. Die Apotheke wurde geführt von einem gewissen Chen De Hu aus Chenjiagou, der Meister der geheimnisvollen Kampfkunst war kein anderer als Chen Chang Hsing.
Der Überlieferung nach kam Yang nach Chen Chia Gou, um bei dem berühmten Meister zu lernen, hatte aber als Fremder eigentlich keine Chance, als Schüler aufgenommen zu werden. So schlich er sich als taubstummer Diener in den Haushalt von Chen Chang Hsing ein und spionierte das geheime nächtliche Training aus. Nach einigen Jahren flog seine Verkleidung auf, dabei stellte sich aber heraus, dass er schon soviel gelernt hatte, dass er alle anderen Schüler des Meisters übertraf. Daraufhin wurde er formell als Schüler angenommen.
Wahrscheinlich hat sich die Geschichte nicht ganz so abgespielt und Yang kam mit einem Empfehlungsschreiben nach Chenjiagou. Aber wer weiss, ob Meister Chen nicht trotzdem einem Fremden gegenüber misstrauisch war.
Nachdem er einige Jahre bei Chen Chang Hsing gelernt hatte, bestritt Yang Lu Chan erfolgreich achtzehn Herausforderungskämpfe mit den besten Kung Fu Meistern seiner Zeit und ging dann nach Peking, wo er zum Chef der kaiserlichen Leibgarde ernannt wurde und zum Trainer der Mandschu-Prinzen avancierte.
Yang Lu Chan hatte bald den Beinamen „Yang der nicht kämpft“, da er für keinen Kampf mehr als 2 Bewegungen benötigte. Yang Lu Chan war der Ahnherr des berühmten Yang-Stils, aus dem die anderen Tai Chi Stile hervorgegangen sind.
Seine ersten Schüler waren Mitglieder der Familie Wu, denen das Haus gehörte, in der die Chens die Apotheke in Yongnian betrieben.