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Tai Chi Chuan (taijiquan)

Tai Chi Chuan (taijiquan) ist eine chinesische Bewegungslehre, Meditation in Bewegung, Chi Kung (qigong) und Kampfkunst.

"Wer Tai Chi Chuan regelmäßig übt, wird stark wie ein Holzfäller, geschmeidig wie ein Kind und gelassen wie ein Weiser."

chinesisches Sprichwort

Erklärung des Namens

Der Name „Tai Chi Chuan“ setzt sich zusammen aus „Tai Chi“ und „Chuan“ (bzw. taiji und quan)

Tai Chi (pinyin taiji, W-G T'ai Chi) ist ein Begriff aus der chinesischen, genauer der taoistischen Philosophie. Es bedeutet "das höchste Letzte" oder "der oberste Firstbalken". Es ist auch die Bezeichnung des bekannten Yin-Yang Symbols mit den 2 „Fischen“ und symbolisiert die perfekte Harmonie von Yin und Yang in Bewegung.

Chuan (pinyin quan, W-G ch'üan) bedeutet so viel wie „Faust“ oder „Kampfkunst“.

Ursprüngliche Namen
Tai Chi Chuan war ursprünglich unter anderen Namen bekannt, wie „weiches Boxen“ oder "Watte-Boxen" („cotton-boxing“). Aufgrund der ans Magische grenzenden Fähigkeiten des berühmtesten aller Tai Chi Meister, Yang Lu Chan, wurde der Kunst vom Gelehrten Ong Tong He der Name Tai Chi Chuan gegeben. Das passt umso besser, als es auf die tiefen philosophischen Grundlagen dieser mysteriösen Kampfkunst hinweist.

Schreibweisen

Die Schreibweise "Tai Chi Chuan" hat sich eingebürgert und wird deshalb auf dieser Seite verwendet. Sie leitet sich ab von der Wade-Giles Transkription der chinesischen Zeichen 太極拳, T'ai Chi Ch'üan. In letzter Zeit sieht man auch immer öfters die Pinyin-Transkription, wie sie in der Volksrepublik China verwendet wird: taijiquan (bzw. tàijí quán).

Kampfkunst

Tai Chi Chuan war früher vor allem als die wahrscheinlich wirkungsvollste aller Kampfkünste bekannt und berühmt, weswegen die ersten Meister des Yang-Stils die kaiserliche Leibgarde trainierten und persönliche Coaches der Prinzen der imperialen Familie waren, also sozusagen die Top-Jobs für Kampfkünstler in China innehatten.

Heutzutage wird es heute immer mehr aus gesundheitlichen Gründen oder für den Stressabbau geübt. Der Kampfkunstaspekt dient in erster Linie der Überprüfung der energetischen Qualität der eigenen Praxis, aber natürlich kann man sich mit Tai Chi Chuan auch verteidigen.

Meditation

„Tai Chi ist Meditation in Bewegung und Bewegung in Meditation“ sagte Yang Cheng Fu, einer der berühmtesten Tai Chi Meister.

Im Tai chi Chuan Kampfkunst auf einem hohen Niveau mit taoistischen, energetischen Meditationstechniken zu einer Einheit verschmolzen. Die Legende von Chang San Feng gibt darüber Auskunft: Chang San Feng war ein Meister des Shaolin Kung-Fu, der in schon recht fortgeschrittenem Alter taoistische Meditationspraktiken von einem berühmten Meister, Huo Lung, lernte. Seine große Innovation war es, die beiden Praktiken zu einer zu fusionieren: so konnte er beim Üben der seiner Selbstverteidigungskunst auch gleich meditieren und den Energiefluss aufrechterhalten.

Taoismus

Tai Chi Chuan gründet auf der Philosophie des Taoismus, eine der drei großen weltanschaulichen Strömungen in China. Die bekanntesten Vertreter des Taoismus sind Lao Tse und Chuang Tse.

Im Gegensatz zum Konfuzianismus war die taoistische Philosophie nie ein rigides Gedankengebäude, sondern eine dem hier und jetzt verpflichtete Lebensphilosophie, die auch den Chan- (Zen-) Buddhismus stark beeinflusst hat.

Die Legende von Chang San Feng weist aber auch darauf hin, dass Tai Chi Chuan auch Wurzeln im Shaolin-Kungfu hat, das auf den Chan-Meister und Abt des Shaolin-Klosters, Boddhidharma, zurückgehen soll.

Wirkung in der Kampfkunst

Die Meister des Tai Chi Chuan waren dafür berühmt, ihre Gegner mit einer kaum sichtbaren Bewegung wegschleudern zu können oder an sich abprallen zu lassen, ohne sichtbaren Kraftaufwand. Diese hohen Fertigkeiten beherrschen heutzutage nur noch wenige. Deren Grundlage ist die Verwendung von „Chi“ (qi), der Lebensenergie, die im Körper fließt und auch in der chinesischen Medizin eine Rolle spielt.

Gesundheit

Tai Chi hat viele, durch unzählige Studien belegte, positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Darüber hinaus wirkt es auch mental ausgleichend, da seine Wurzeln in taoistischen Meditationspraktiken liegen.

Tai Chi Chuan ist ein System, innere Energie zu entwickeln und zu stärken sowie einen unbehinderten Energiefluss wieder herzustellen, laut chinesischer Medizin die Voraussetzung wenn nicht Definition von Gesundheit.

Authentischer Yang-Stil, Original Yang-Style

Tai Chi Chuan gibt es heute in verschiedenen Ausformungen und Stilen, wobei man unterscheiden muss zwischen authentischen Traditionslinien (Weitergabe in der Familie oder durch offiziell anerkannte Meisterschüler) und Linien, die durch einfache Schüler weiterverbreitet wurden sowie Formen die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Volksrepublik China kreiert wurden.

Der Authentische Yang-Stil ist der Familienstil wie er von Yang Shou Chung, dem Urenkel des Stilgründers, an die nächste Generation weitergegeben wurde.

Die International Tai Chi Chuan Association ( ITCCA ) vermittelt den Authentischen Yang-Stil (Original Yang-Style) in Europa.

ITCCA Website: www.itcca.com
ITCCA Austria Website: www.itcca-austria.at
ITCCA in Wien: Tai Chi Vienna, www.taichivienna.at